Die Daten
Die Daten aller Arten, Zeiten und Orte sind in einer einheitlichen Datenbank gespeichert und bestehen aus Zeitreihen von Zähldaten aus verschiedenen Winterquartieren. Im Idealfall wird in einem Quartier einmal pro Jahr im Winter die Anzahl Individuen pro Fledermausart bestimmt, es kann aber vorkommen, dass ein Quartier in einem oder mehreren Jahren nicht besucht wurde. In diesem Fall geht für das fehlende Jahr kein Zählwert in die Zeitreihe ein. Wurde allerdings in einem Quartier in einem Jahr gezählt, aber die jeweilige Art nicht gesehen, geht dieses Jahr als 0-Zählung in die Zeitreihe dieser Art ein. Was während einer Zählung tatsächlich gezählt wird, hängt von sehr vielen Faktoren ab. Beispielsweise beeinflussen Oberflächenstrukturen (glatte Betonwände vs. Ziegelsteinwände mit vielen Ritzen), unzugängliche Bereiche, unterschiedliche menschliche Erfahrungen, Witterungsbedingungen am Zähltag, Zählprotokolle und das Verhalten der Fledermäuse die Zählergebnisse in sehr unterschiedlicher Art und Weise. Die Aussagen, die wir mit diesen Daten treffen können, sind deswegen auf Quartierebene nur bedingt belastbar. Durch eine ausreichend große Datenmenge und eine gute geographische Abdeckung der Quartiere können allerdings grobe Trends in der Populationsgröße aufgedeckt und Veränderungen über die Jahre hinweg sichtbar gemacht werden.
Filter (Kopfzeile)
Wird durch den Nutzer eine Art, ein Zeitraum und ein Gebiet ausgewählt, werden automatisch aus der Datenbank die dazugehörigen Daten herausgefiltert. Anhand der ausgewählten Daten wird eine Karte der Quartiere (rechts), die Trendberechnung (links), eine Beschreibung der Datengrundlage und des Trends (oben) und eine Liste der Datengeber (unten) erstellt. Populationstrends werden im Hintergrund aus Daten für alle Jahre einer selektierten Region berechnet, um die größtmögliche Information zu nutzen. Die Auswahl eines Zeitraums zeigt den gewünschten Ausschnitt des anhand aller Daten berechneten Trends an.
Datengrundlage (oben rechts)
Für die ausgewählten Daten wird hier die Anzahl Besuche, an denen Fledermäuse gezählt wurden, die Anzahl der Quellen und die Anzahl der Quartiere angegeben. 1 Quelle kann unterschiedliche Datengeber zusammenfassen, wenn z.B. die Landesämter die Daten aller Fledermauszähler in ihrem Gebiet geliefert haben (s. „Quellen“). Wurden z.B. zwischen 2000 und 2010 an einem Ort 5 mal gezählt und an einem zweiten Ort 7 mal und die Daten von einem einzigen Datengeber zu Verfügung gestellt, steht hier: basierend auf 12 Besuchen aus 1 Quelle in 2 Winterquartieren
Karte (mitte rechts)
In der Karte ist in rot das Verbreitungsgebiet der Art in Deutschland dargestellt (Geofachdaten des Bundesamtes für Naturschutz (BfN)). Ist ein Quadrant (20 x 20km) dunkel gefärbt, bedeutet das, dass in diesem Quadranten mindestens ein Quartier gezählt wurde, dessen Daten in die Trendberechnung links mit einfließen.
Populationstrend (Mitte links)
Zu sehen ist der langfristige Trend über alle Jahre (schwarze Linie) mit Konfidenzbereich (graue Fläche) und kurzfristigen Schwankungen (schwarze Punkte) mit Konfidenzintervall (senkrechte Linien). Signifikante Anstiege oder Abstiege im Trend werden in grün bzw. rot markiert. Das Bild kann über den Download-Button in der oberen rechten Ecke des Bildes heruntergeladen werden.
Die Berechnung der Populationstrends erfolgt mittels Hierarchischer Generalisierter Additiver Modelle, für die genaue Methodik s. Pedersen 2019, Knape 2016 und Fewster 2000. Hier eine kurze Erklärung der Vorgehensweise: Die Daten werden als negativ binomial verteilt angenommen und über eine log-link-Funktion mit den erklärenden Variablen Zeit und Ort verknüpft. Das Modell besteht aus drei Komponenten:
- eine feste Komponente, die einen gemeinsamen langfristigen Trend aller Daten über die Jahre hinweg schätzt,
- einer jahres-spezifischen Komponente, die Schwankungen zwischen Jahren schätzt (Knape 2016),
- und einer lokalen Komponente, die für jeden Zählort einen lokalen Trend schätzt, der diesem gemeinsamen Trend möglichst nahe ist (GS Modell, Pedersen 2019).
Die Trends werden mit einer Glättfunktion geschätzt und können so auch nicht-lineare Zusammenhänge abbilden. Signifikante Zu- und Abnahmen sind in den Trendkurven farbig markiert, wenn die Steigung der Kurve signifikant größer oder kleiner als 0 ist. Farbige Balken überhalb der x-Achse zeigen eine signifikante Änderung der Steigung an.
- Fewster, R.M., Buckland, S.T., Siriwardena, G.M., Baillie, S.R. & Wilson, J.D. (2000) Analysis of population trends for farmland birds using generalized additive models. Ecology, 81, 1970–1984.
- Knape J. Decomposing trends in Swedish bird populations using generalized additive mixed models. Journal of Applied Ecology. 2016;53(6):1852–1861.
- Pedersen EJ, Miller DL, Simpson GL, Ross N. Hierarchical generalized additive models in ecology: an introduction with mgcv. PeerJ. 2019;7:e6876.
Trend (oben Mitte)
Hier werden Jahre mit ansteigenden, absteigenden und stabilen Populationszahlen aus dem geschätzten Trend in der mittleren linken Grafik zusammengefasst. Sie sollen einen schnellen Überblick darüber gehen, wie sich die Population der ausgewählten Art im angezeigten Zeitraum verändert hat.
Quellen (unten)
Personen bzw. Institutionen, die die Daten, aus denen der Trend in der Mitte links berechnet wurde, geliefert haben. Mit Hilfe des Dropdown-Menüs können weitere Details zu den Quellen angezeigt werden. Wir empfehlen bei der Nutzung der bereitgestellten Information die hier genannten Personen als Datenprovider gemeinsam mit der website als Quelle zu zitieren, zB „www.batlas.info abgerufen 17.4.2024, Datenquelle: Experte1, Experte2, BfN, LfU, Batman, Robin.
Informationen zur Art (oben links)
Deutscher und lateinischer Name der Art, für die der Trend berechnet wird. Durch Klicken auf „Informationen und Bilder einblenden“ können detailliertere Informationen über die jeweilige Art und weitere Bilder eingesehen werden.